verwurzelt und geerdet sein
naturverbunden sein

Über die Erdn

 Über die Erdn muaßt barfuaß gehn.
Ziag d’Schuach aus, die machen die blind!

 Dann kannst den Weg mit die Zechn sehn,
des Wasser, den Wind …

 
Sollst mit die Sohln auf d’Staner steign,

mit der nackerten Haut.
Wird dir die Ern a bald zeign,
daß s’dir vertraut.
 
 
 Gspür des nasse Gras auf die Füaß,
gspür, wia trocken is der Staub.
Gspür, wia dich streichelt des Moos so süaß,
gspür, wia’s knistert im Laub.


In’n Bach muaßt einesteign,

durchs Wasser muaßt aufegehn,
untern Wasserfall muaßt die stelln,
mit’m Gsicht in die Höh,
mit der Wangen auf d’Erd in die Sunn di legn.


Lieg ganz still,
riach die Erdn und gspür,
wia aufsteigt aus ihr a riesige Ruah.
Und dann is die Erde ganz nah bei dir,
und du waßt, du ghörst zu allem dazua.

 Martin Auer (österreichischer Autor)